Lungenemphysem
Ratgeber für Betroffene und Angehörige
Was ist ein Lungenemphysem?
Bei einem Lungenemphysem handelt es sich um eine Erkrankung, bei der es zu einer Überblähung der Lunge mit Luft kommt. Durch diese fortwährende Überdehnung verliert das Lungengewebe mit der Zeit immer mehr an Elastizität. Der Vorgang ist irreversibel, d. h. er kann nicht rückgängig gemacht werden. Das Lungenemphysem wird häufig nicht als eigenständige Erkrankung angesehen, da es sich meist in Verbindung mit der chronisch obstruktiven Bronchitis entwickelt. Aus diesem Grund kann die Zahl der Erkrankten in Deutschland nur geschätzt werden. Es wird davon ausgegangen, dass ca. eine Million Menschen an einem Lungenemphysem leiden – meist Raucher über 50 Jahre.
Die Atemwege versorgen den Körper mit lebenswichtigem Sauerstoff. Über die Lunge gelangt der eingeatmete Sauerstoff ins Blut und Kohlendioxid wird abgegeben. Dieser als Gasaustausch bezeichnete Vorgang findet in den Lungenbläschen (Alveolen) statt. Sie sind wenige Zehntel Millimeter kleine, von zahlreichen Blutgefäßen umgebene blasenförmige Gebilde. Durch die dünne Wand der Alveolen geht der eingeatmete Sauerstoff in die kapillaren Blutgefäße über; Kohlendioxid wird aus dem Blut abgegeben und ausgeatmet. Durch das Lungenemphysem wird der Gasaustausch behindert.
Das Lungenemphysem zerstört die Trennwände der Lungenbläschen. Die Folge sind größere Alveolen, die jedoch insgesamt eine kleinere Oberfläche aufweisen als viele kleine. In den größeren Blasen wird mehr Luft zurückgehalten. Diese Vergrößerung des Volumens führt zu Schwierigkeiten bei der Ausatmung. Durch die größere Luftmenge erhöht sich der Druck auf die Bronchiolen (kleinste Verästelungen der Bronchien), die dadurch kollabieren. Die Folge: Mehr verbrauchte, d. h. kohlendioxidhaltige Luft, bleibt in den Alveolen zurück. Der Sauerstoffgehalt des Blutes wird niedriger.
Die chronische Form des Lungenemphysems tritt meist als Folge des Tabakkonsums auf. Raucher haben somit ein erhöhtes Risiko, an einem Lungenemphysem zu erkranken. Auch eine länger andauernde chronische Entzündung kommt als Ursache für die Entstehung eines Emphysems in Betracht. In seltenen Fällen kommt es durch einen genetisch bedingten Defekt oder durch starke Schadstoffbelastung zur Ausbildung eines Lungenemphysems. (ah)
Lesen Sie hier über die Entstehung eines Lungenemphysems